Bikelexikon
Abgestützter Eingelenker
Funktioniert nach dem Prinzip eines Eingelenkers. Konstruktiver Vorteil: Bremsnick-Ausgleich, mehrere Möglichkeiten der Dämpferanlenkung.
Aheadset
Sonderbauweise des Steuersatzes in Verbindung mit dem Aheadset-Vorbau: Hierbei wird ein schaftloser Vorbau auf einen gewindelosen Gabelschaft geklemmt. Das Pendant zur oberen Gewindeschale wird von einer geschlitzten Kegelhülse geklemmt. Vorteile: Kosteneinsparung in der Erstausstattung bzw. Fahrradfertigung. Desweiteren eine einfache Lagerhaltung der Gabeln, da nur eine Schaftlänge benötigt wird. Einfache, schnelle Montage, Gewichtsreduzierung und erhöhte Steifigkeit sind weitere Vorteile.
Aluminium
Silberglänzendes, leichtes Metall mit guter Wärme- und elektrischer Leitfähigkeit. Das im Reinzustand sehr weiche und leicht verformbare Leichtmetall läßt sich erst durch das Zulegieren anderer Metalle konstruktiv im Fahrradbereich einsetzen.
Aluminium ist inzwischen der häufigste Werkstoff im Rahmenbau.
6000er Aluminium
Bei den Alulegierungen der 6000er Reihe finden sich als Bestandteile hauptsächlich die Metalle Magnesium und Silizium. Die Zugfestigkeiten der vornehmlich verwendeten Sorten 6061 und 6082 bewegen sich bei ca. 200-350 N/mm, 6066er Legierungen liegen weit darüber. Zu den Vorteilen des recht weichen Alus gehört die sehr gute Verarbeitbarkeit und die gute Korrosionsbeständigkeit. Eine gute Lackierung ist anzuraten. Bei einer Pulverbeschichtung des Rahmens ist eine schonende Erwärmung nötig, die unter 180 Grad liegen sollte, da 6061er Alu recht stark mit Gefügeveränderungen auf höhere Temperaturen anspricht. Das ist auch der Grund, wieso diese Legierungen beim Schweißen stark verziehen und in jedem Fall mit multiplen Wärmeprozessen ausgehärtet werden sollten. Später härtet das Materialgefüge selbst noch etwas nach und ergibt einen sehr stabilen und haltbaren Rahmen.
7000er Aluminium
Alulegierungen mit den Zusätzen Zink, Magnesium und manchmal Kupfer (7075). Die bekannten Rahmenrohrlegierungen heißen 7020 oder – im Preis etwas günstiger – 7005. Die beiden Sorten sind gut schweißbar, wobei die Schweißnaht im Laufe der Zeit nach- und aushärtet. Die Rahmen sollten mit einer Wärmebehandlung ausgehärtet werden. 7000er Alu ist sehr korrosionsbeständig, so dass eine Hochglanzpolitur mit anschließendem Wachsschutz schon ausreicht. Im Gegensatz dazu ist 7075er Alu, das man bei Komponenten wie Sattelstütze und Lenker findet, praktisch nicht schweißbar und korrosionsanfällig (durch elektrochemische Reaktion des Kupferanteils).
Anlötsockel
An Rahmen oder Bauteilen angelötete Gewindeöse zur Befestigung bestimmter Bremsen und Schalthebel.
Anodisieren
Anderer Begriff für Eloxieren, der v.a. in der Werbung verwendet wird, da er für das Aufbringen einer besonders harten und dicken Schutzschicht aus Eloxal steht. Diese begriffliche Differenzierung hebt z.B. auch anodisierte Felgen ab, da die dickere Schicht auch verschleißresistenter ist. Die Bezeichnung bezieht sich auf den Umstand, daß bei diesem galvanischen Verfahren die Anode (Pluspol) der Stromquelle an dem Werkstück angebracht ist.
Aramid
Hochfester, honiggelber Kunststoff der Firma Dupont, aus dem die Faser Kevlar hergestellt wird, die besonders bei der Faserverbundbauweise Anwendung findet.
Ausfallende
U-förmig geschmiedete Enden des Rahmenhinterbaus und der Gabel, in denen die Laufradachsen liegen. Damit ein Bruch des Ausfallendes nicht zur Verschrottung des ganzen Rahmens zwingt, findet man an höherwertigen Carbon- und Alu-Rahmen immer häufiger austauschbare Ausfallenden. Bei Stahlrahmen wurden sie bisher noch nicht eingesetzt, da es hier immer noch die Möglichkeit eines Austauschs per Lötung gibt.
Autoventil
Bezeichnung für einen auch am Fahrrad verwendeten Typ des Rückschlagventils, der üblicherweise am Auto verwendet wird.
Bar Ends
Hörnchenförmige Lenkeradapter, die auf den Enden von Mountainbike-Lenkern geklemmt werden. Diese Lenkerhörnchen ermöglichen eine ergonomisch günstigere Hand- und Fahrhaltung, Griffmöglichkeitserweiterung und eine günstigere Kraftentfaltung im Wiegetritt.
Bowdenzug
In einer Außenhülle ( steil umwickelte Drähte mit Kunststoffhülle ) gleitender Innenzug ( 7-49 verdrallte Stahldrähte ) zur Betätigung mechanischer Bauteile wie Bremsen oder Schaltung.
Bremssockel
Andere Bezeichnung von Anlötsockel.
BSA-Lager
BSA = (British Standarts Association – Entspricht der deutschen DIN)
Tretlagerung, deren Gewindeschalen als BSA-Gewinde mit der Abmessung 1,37 Zoll x 24 Gewindegänge pro Zoll ausgebildet
sind und die rechte Lagerschale zum Schutz gegen Selbstlösen ein Linksgewinde besitzt. Die Tretlagerbreite beträgt 68 mm.
Das BSA-Lager ist der in Deutschland verbreiteste Lagerungstyp.
Butyl
Künstlich hergestellter Gummi, der insbesondere für Fahrradschläuche verwendet wird. Im Gegensatz zum Schlauch aus Latex (Naturgummi) ist Butyl nahezu luftundurchlässig, aber etwas schwerer rollend. Butylschläuche können jedoch dünner ausgeführt werden, was Gewicht spart.
Carbon
Kohlefasern wurden vor vielen Jahren von der Raumforschung entwickelt um ultraleichte Bauteile mit höchsten Festigkeitswerten und grösster Zuverlässigkeit zu bauen. Sie bestehen aus dem selben Grundmaterial wie edle Diamanten – aus reinem Kohlenstoff. Durch eine andere Atomgitterstruktur sind aber die physikalischen Eigenschaften ganz andere wie die von Diamanten. Durch spezielle Herstellungsverfahren werden ultradünne endlose Fasern aus reinem Kohlenstoff erzeugt. Diese werden zu Garnen verzwirnt. Ein Carbongarn ist bei gleicher Zugfestigkeit um bis zu 65% leichter als ein gleich festes Aluminiumteil. Aus diesen Garnen werden Gewebematten hergestellt, die verwoben sein können wie Stoff, die aber auch alle Fasern in der selben Laufrichtung angeordnet haben können. Diese Matten getränkt mit Polyesterharz oder Epoxidharz als Verbindungsstoff sind die Grundmaterialien für den Bau von Carbonbauteilen und Rahmen.
Das Problem bei Carbonfasern ist, dass diese auf Zug sehr stark belastbar sind, jedoch auf Druck praktisch keine Festigkeit aufweisen. Deshalb ist es entscheidend für die Stabilität und Funktion eines Carbonrahmens, dass die Fasern in genau den richtigen Richtungen im Rahmen angeordnet werden. Unsere Rahmen werden nur in der sehr aufwendigen, muffenlosen Monocoque – Bauweise hergestellt. Dabei können wir die Fasern an allen Stellen in der optimalen Richtung anordnen. So entstehen Rahmen, die extrem seitensteif sind und Ihre Kraft ideal in Geschwindigkeit umsetzen. Die hohe Vibrationsdämpfung unserer Carbonrahmen macht sie besonders komfortabel. Die vielen hochfrequenten Schwingungen, die von kleinen Fahrbahn-Unebenheiten stammen, werden von unseren Kohlefaser-Monocoque Rahmen 5 mal schneller abgebaut wie von leichten Alurahmen. Neben dieser ausgezeichneten Vibrationsdämpfung ist auch die Lebensdauer unserer Monocoque Rahmen ein entscheidender Vorteil. Diese Rahmen haben den Vorteil, dass der Carbonverbund praktisch nicht altert. Im Gegensatz zu Rahmen aus metallischen Werkstoffen bleibt so die maximale Festigkeit über Jahre erhalten, wogegen bei Aluminium oder Stahl eine natürliche Materialermüdung die Steifheit der Rahmen im Laufe der Kilometerleistung sinken lässt. Ein Cyclomanix Carbonrahmen fährt sich auch nach Jahren noch so gut wie am ersten Tag.
Zuschnitt der Carbonmatten und Belegung der Rahmenform (Bild oben). Jede einzelne Matte wird mit höchster Präzision in Richtung des benötigten Faserverlaufs ausgerichtet. Sie fragen sich, ob all dieser Aufwand wirklich nötig ist, um einen guten Fahrradrahmen zu bauen? Wahrscheinlich nicht. Doch unser Ziel ist es eben nicht nur gute Rahmen zu bauen, sondern die bestmöglichen. Punkt.
Carbonhinterbau Der Einsatz eines Carbonhinterbaus macht den Rahmen insgesamt kompfortabler, da er eine sehr gute Vibrationsdämpfung ermöglicht.
Click – Pedal
Bezeichnung für System-Pedal, weil dessen Einrasten in den Schuhadapter mit einem deutlich hörbaren “Click” erfolgt.
CNC-Bauteile
Auf computergestützten Werkzeugmaschinen ( computerized numerical control ) hergestellte Bauteile. Dieses Herstellungsverfahren von Dreh- und Fräsbauteilen ermöglicht unter Zeiteinsparung einen Zugewinn an Genauigkeit. Es wird vor allem von Kleinanbietern angewandt.
Nachteile: Durch Drehen und Fräsen werden die Gefügezeilen des Materials teiweise durchtrennt, was zu einer greingeren Belastbarkeit führt.
Composite Wheel
In Faserverbund-Bauweise gefertigtes Laufrad als Einheit aus Felge, Nabe und 3 – 5 Massivspeichen mit tropfenförmigen Querschnitt. Nachteile: meist höheres Gewicht als herkömmliche Speichenlaufräder und eine geringere Festigkeit im Bereich zwischen den Speichen.
Cro-Moly
Abkürzung für die Stahllegierung Chrom-Molybdän.
Für Hardtail – Rahmen immer noch interessanter Werkstoff aufgrund dämpfender Eigenschaften. In den Fahreigenschaften zeigt es sich bei kleinen Rahmengrößen sehr gutmütig und bequem. Bei großen Rahmen haben die schlanken Rohre oft Steifigkeits- und Gewichtsprobleme.
Die im Vergleich zu Aluminium schlanken Rohre wirken elegant und bieten viel Reifenfreiheit. Mit Stahl hat man große Erfahrungen im Schweißen. Auch materialschonendes Löten ist möglich, was zudem nahtlose Übergänge möglich macht. Topstahlsorten, sind neben dem geringen Gewicht auch noch robust.
Guter Stahl ist für kleine Rahmen eine überlegenswerte Alternative.
Double Butted (Konifiziert)
Rahmenrohr, dessen Innen-Wandstärke sich zur Mitte des Rohres in verjüngt. Dieses Verfahren wird zur Gewichtsminimierung des Rahmens eingesetzt.
Eingelenker
Hinterbauschwinge mit nur einem Drehpunkt (Gelenk).
Einspeichen
Verbinden von Nabe und Felge durch Speichen. Im Prinzip gibt es zwei Methoden, Radial- und Tangentialspeichung.
Eloxieren
Galvanisches Verfahren, mit dem per Elektrolyse auf Aluminiumoberflächen eine harte Schutzschicht aus Alunimiumoxid (Eloxal) erzeugt wird. Im Fahrradbereich wird Eloxieren als Korrosionsschutz der meisten Aluminiumbauteile eingesetzt. Durch Eintauchen vor dem Verdichten in verschiedene Beizen kann die Eloxalschicht eingefärbt werden.
Epoxid-Harz
Hohe mechanische Festigkeit und Klebeeigenschaften besitzendes Kunstharz, das aus zwei Komponenten zusammengemischt wird.
Epoxidharze werden u.a. als Zweikomponentenkleber in Carbon-Anwendungen eingesetzt.
Fading
Nachlassen der Bremswirkung infolge Erwärmung von Bremsflächen und Bremsbelägen.
Faltenbalg
Wellenförmig ausgebildeter Schlauch aus Gummi oder gummiartigem Kunststoff, der am Fahrrad u.a. als Schmutzschutz der Tauchrohre (Fork Boot) bei Federgabeln eingesetzt wird.
Faltreifen
Faltbarer Drahtreifen, bei dem der Draht durch ein Bündel aus Nylon- oder Kevlarfasern ersetzt wird. Ergebnis ist eine Gewichtsreduzierung und eine Faltbarkeit des Reifens.
Faserverbund-Bauweise
Bauweise zur Herstellung von Körpern aller Art mittels Fasern und einer sie einbettenden Matrix. Dabei werden Faserstränge oder-matten in einer Form mit Harz oder thermoplastischen Kunststoffen getränkt. Nach dem Aushärten bzw. Erkalten sind die Körper formstabil und können der Form entnommen werden.
Freilaufkörper
Teil einer Kassettennabe, das einerseits den Freilauf enthält und andererseits das Ritzelpaket aufnimmt.
Auch: Kassettenkörper / Grundkörper.
Im Gegensatz dazu die Schraubkranznabe, bei der der Freilaufkörper Teil des Schraubkranzes ist.
Gabelschaftrohr
Im Steuerrohr mittels des Steuersatzes gehaltener drehbar gelagerte “Stiel” der Gabel, der im oberen Teil auch noch die Klemmung des Vorbaus aufnimmt.
Grease Guard
Dicht- und Schmiersystem, bei dem von außen ohne Demontage der Lagerung frisches Lagerfett appliziert werden kann. Dabei drückt das frische Fett das verbrauchte und verschmutzte Fett aus der Lagerung heraus.
Gruppe
Modellbezeichnung von funktionell aufeinander abgestimmten Fahrradteilen mit einheitlicher Designlinie von einem Hersteller.
Gusset
Verstärkungsbleche an den stark belasteten Stellen des Rahmens.
Hinterbau
Hinteres Rahmendreieck, das Sattelstreben und Kettenstreben mit dem Sattelrohr bilden.
Hohlkammer-Felge
Bezeichnung für Felgen aus Aluminium, die einen rohrartigen Hohlraum besitzen. Mit zunehmendem Volumen der Hohlkammer steigt die Verdrehsteifigkeit der Felge.
Innenlager
Andere Bezeichnung für Tretlagerung
Kassette
siehe Ritzel.
Kastenfelge
Bezeichnung für Hohlkammer-Felgen mit leicht gerundetem Rechteck-Profil.
Kettenstrebe
Rahmenrohr, das vom Tretlager zum hinteren Ausfallende führt. Das untere Rohr im hinteren Rahmendreieck. Je kürzer die Kettenstrebe ausfällt, desto besser ist die Traktion. Mindestlänge: 420 mm.
Keramik-Beschichtung
Beschichtung von Metalloberflächen, wobei mit einem Plasma-Spritzverfahren eine harte, abriebfeste Schicht Keramik aufgetragen wird. Anwendung am Fahrrad bei Bremsflächen der Felgen.
Vorteile: Verkürzung der Naßbremswege und längere Haltbarkeit der Felgen.
Nachteile: Höhere Anschaffungskosten und höherer Bremsgummiverschleiß.
Konifizierung
Bezeichnet die belastungsgerechte Verringerung der Wandstärken des Rahmenrohres durch Hämmern oder Walzen über einen Dorn.
Dieses Verfahren wird zur Gewichtsminimierung des Rahmens eingesetzt.
Konterung
Durch Gegendrehen einer zweiten Mutter gesicherte Gewindeeinstellung. Am Fahrrad besonders bei den Konuskugellagern angewandt, um das eingestellte Lagerspiel zu sichern.
Konus
Bezeichnung für einen kegelförmigen Körper. Wird am Fahrrad zur Bezeichnung der gewölbten inneren Kugellaufbahn der Konuskugellager herangezogen.
Kurbelgarnitur
Bezeichnung für ein Paar Kurbelarme plus der an der rechten Kurbel am Kurbelstern montierten Kettenblätter.
Laufrad
Allgemeinbezeichnung für Vorder- wie Hinterrad.
Lenkervorbau
Vollbezeichnung für Vorbau.
Lenkungslager
Andere Bezeichnung für Steuersatz.
Lenkwinkel
Winkel des Steuerrohrs zur Fahrbahn. Je steiler die Gabel (flacher Winkel), desto agiler ist die Lenkung. Je flacher die Gabel (spitzer Winkel), desto träger reagiert die Lenkung. Bei Freeridern sind ca. 69 Grad oder flacher optimal, bei Racebikes sollte der Winkel zwischen 70 und 71, 5 Grad liegen.
Lochkreis-Durchmesser
Durchmesser, in dem die Speichenlöcher im Nabenflansch um die Nabenmitte herum gruppiert sind.
Durchmesser, in die Befestigungsbohrungen für die Kettenblätter im Kurbelstern angeordnet sind.
Lochmaß
Abstand der Befestigungsschrauben von Kettenblättern untereinander.
Löten
Verbinden von Bauteilen aus gleichen oder unterschiedlichen Metallen durch Einschmelzen oder Einlegieren eines Lotes unterhalb der Schmelztemperatur der Bauteile.
Lot
Metallische Legierung, die beim Löten aufschmelzen, und sich oberflächlich in die zu verbindenden Bauteile einlegieren.
Magnesium
Leichtestes Gebrauchsmetall, im Reinzustand silberweiß, oxydiert sehr schnell an Luft und ist in Spänen brennbar. Magnesium wird bei Gabeltauchrohren, Kurbeln usw. meist gegossen. Als Rohmaterial für Rahmen ist es heikel zu verarbeiten und feuergefährlich. Es ist bei gleichem Volumen etwa 34 % leichter als Aluminium. Magnesium ist extrem anfällig gegenüber Korrosion.
Maßrahmen
Durch handwerkliche Fertigung hergestellter Fahrradrahmen der von seiner Rahmengeometrie her den individuellen Körpermaßen des Benutzers auf den Leib geschneidert ist.
Mehrgelenker
Häufigste Bezeichnung für abgestützte Eingelenker.
Messerspeiche
Andere Bezeichnung für Säbelspeiche.
Monocoque
In einem Stück (daher der Name von frz. coque “Schale”, also “Einschaler”) hergestellter Fahrradrahmen in Faserverbundbauweise, dessen Vorteil die extrem hohe Belastbarkeit bei geringem Gewicht ist.
Monostay
Ausführung der Sattelstreben in einer Art geraden Vorderradgabel. Diese auch Wishbone genannte Variante des Hinterbauansatzes besitzt nicht den guten Kraftfluß der klassischen Bauweise, kann aber bei entsprechender Dimensionierung als sicher gelten.
Muffen
Bezeichnung für Verbingungsstücke zum Aneinanderfügen von Rohren. Die Verbindung von Rohren und Muffen erfolgt meist mittels Löten.
Nabe
Mittelteil eines Rades, welches sich um eine Achse dreht. Am Fahrrad ist die Nabe das Herzstück des Laufrades und wird mittels Speichen mit der Felge verbunden.
Nachlauf
Abstand auf der Fahrbahn, mit dem der Aufstandspunkt des Vorderrades der verlängerten Mittelachse des Steuerrohres nachläuft.
Langer Nachlauf: Richtungsstabiler bei hohen Geschwindigkeiten.
Kurzer Nachlauf: Höhere Wendigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten.
Nippel
Kurzbezeichnung für Speichennippel.
Niveau-Unterschied
Höhenunterschied des Sattels zum Lenker.
Oberrohr
Rahmenrohr, das vom Steuerrohr zum Sattelrohr führt. Das obere Rohr im vorderen Rahmendreieck.
Oberrohr-Länge
Entscheidend für die Sitzposition.
Oversized
Englische Bezeichnung für alle Rohre mit größerem Rohrdurchmesser. Vor allem dünnwandige Aluminium-Rahmen erhalten durch diese Maßnahme eine erhöhte Steifigkeit.
Patronen-Innenlager
Lagerungsart, bei der die komplette Lagereinheit inkl. Achse als Patrone in dem jeweiligen Bauteil fixiert ist (meist Tretlagerung)
Pulverbeschichtung
Umweltfreundliche und besonders schlagfeste Korrosionsschicht als Ersatz für die herkömmliche Naßlackierung. Elektrostatisch auf Rahmen oder Bauteile aufgebrachte Kunststoffplättchen (Pulver) werden im Ofen bei 120 – 180 Grad zusammengeschmolzen, was einen äußerst schlagfesten, lackartigen Korrosionsschutz ergibt.
Radialspeichung
Ursprüngliche Einspeichart, bei der die Speichen Nabe und Felge in direkter Linie verbinden.
Radstand
Abstand von Laufradachsmitte zu Laufradachsmitte.
Geringer Radstand erhöht die Wendigkeit auf Kosten der Laufruhe.
Reifenwandern
Geringfügige Schlupfbewegung zwischen Reifen und Felge, die vor allem bei langen, steilen Abfahrten durch Dauerbremsen auftritt.
Folge: Der Reifen verschiebt sich etwas, äußerlich erkennbar daran, dass sich das Ventil schräg stellt.
Ritzel
Bezeichnung für die Kettenblätter am Hinterrad. Die Aneinanderreihung der Ritzel ergibt den Zahnkranz oder das Ritzelpaket.
Säbelspeichen
Allgemeinbegriff für flachgedrückte Speichen.
Sattelrohr
Zentrales Rahmenrohr, das nicht nur der Befestigung des Sattels am Fahrrad dient, sondern konstruktiv als Verbindungsstelle von Vorderbau und Hinterbau zu sehen ist.
Scandium
Scandium ist ein sehr seltenes Metall und wird bei „Scandiumrohren“ als Legierungspartner für Aluminium eingesetzt. Tatsächlich beträgt der Anteil des Scandiums aber nur zwei bis drei Prozent. Die haben es aber in sich. Aufgabe ist, das Gefüge des Aluminiums zu verfeinern und Grobkornbildung, als potentielle Schwachstelle im Material, zu unterbinden. Die Scandiumbeimischung steigert die Festigkeit der Aluminiumlegierung um rund zehn Prozent. Willkommener Nebeneffekt ist ein sehr viel besseres Dauerschwingverhalten der so gemischten Legierungen. Zum verschweißen solcher Rohre gibt es einen speziellen Schweißdraht, der ebenfalls mit Scandium legiert ist und die Festigkeit der Nähte erhöht. Nur ausgewählte Schweißer werden von Easton mit diesem Material beliefert.
Schaltwerk
Bezeichnung für die hintere Schaltmechanik bei Kettenschaltungen.
Schmieden
Verformen von Metallen bzw. Legierungen durch hohen Druck (Pressen, Hammerschläge) bei Raumtemperatur (Kaltschmieden) oder im erwärmten, glühenden Zustand (Warmschmieden). Beim Schmieden richten sich die Gefügezeilen durch die Schmiedeform nach den Werkstoffkonturen aus, und werden nicht wie beim Fräsen oder Dehen unterbrochen. Dadurch ergeben sich höhere Festigkeitswerte.
Schnellspanner
Durch eine Hohlachse hindurchreichende Spannschraube, die die Achse mittels Exzenter unter Vorspannung setzt und damit fixiert.
Schrader-Ventil
Andere Bezeichnung für Auto-Ventil.
Sclaverand-Ventil
Andere Bezeichnung für Rennventil
Semi-Slicks
Reifen, die dünne, eingeprägte Profilrillen besitzen bzw. eine oder zwei Reihen von Schulterstollen aufweisen.
Semi-Grips stellen eine Mischung aus Semi-Slicks und herkömmlichen Stollenreifen dar.
Sitzstreben
Verbindungsrohre zwischen den hinteren Ausfallenden und den Fügestellen von Sattel- und Oberrohr.
Auch: Sattelstreben
Sitzwinkel
Winkel, den das Sattelrohr zur Fahrbahnebene bildet. Die Werte für Mountainbikes bewegen sich zwischen 70 und 74 Grad.
Sperrklinken
Drehbar und federnd gelagerte Hebel, die Bewegung zwischen zwei Gegenständen nur in einer Richtung erlauben. In der anderen Richtung sperren sie, indem sie in Vertiefungen einrasten. Anwendung am Fahrrad: Freilauf
Steuerrohr
Ober- und Unterrohr verbindendes Rahmenteil, das mit seiner Neigung den Steuerwinkel bestimmt und damit großen Einfluß auf das Fahrverhalten hat.
Steuersatz
Im Steuerrohr eingebrachte Lagerung zur drehbaren Aufnahme des Gabelschaftrohres. Sie besteht aus einem unterem und einem oberen Lager.
Steuerwinkel
Andere Bezeichnung für Lenkwinkel
STW-Wert
Stiffness to Weight.
Bewertet das Verhältnis von Rahmensteifigkeit zu Rahmengewicht. Je höher der Wert, desto steifer der Rahmen in Bezug auf das Gewicht. Sagt aber leider nichts über die Haltbarkeit aus.
Tiefbettfelge
Einfache Felgenform mit U-Profil für Drahtreifen.
Traktion
Bezeichnung für die Reibung, die zur Übertragung der Anntriebskraft des Radlers vom Reifen auf die Fahrbahn nötig ist.
Tretkurbeln
Auch Kurbelgarnitur oder Kurbeln benanntes Hebelwerk, das auf der Tretlagerachse verkeilt wird. In die rechte Tretkurbel ist ein Kurbelstern integriert, auf den 1-3 Kettenblätter montiert werden, die per Kette den Antrieb des Fahrrades bewirken.
Tretlagergehäuse
In einfacher Ausführung quer zur Fahrradlängsachse liegendes Rohr, in dem die Tretlagerung untergebracht ist.
Tretlagerschale
Ins Tretlagergehäuse geschraubte Lagerschalen für die Tretlagerung.
Tretlagerung
Ins Tretlagergehäuse eingebaute Lagerung für den Kurbelantrieb eines Fahrrades, landläufig auch Tretlager oder Innenlager genannt.
Übersteuern
Zu weit ausgeführter Lenkeinschlag aufgrund geringer Lenkkräfte, kurzer Radstand, steiler Steuerwinkel oder hohen Reifendruck
Umwerfer
Vorderes “Organ” der Kettenschaltung, das ein Überwechseln der Kette von einem Kettenblatt auf andere vornimmt.
Unterrohr
Rahmenrohr zwischen Tretlagergehäuse und Steuerrohr.
Viergelenker
Der Hinterbau ist im Gegensatz zum Eingelenker durch vier Gelenke gelagert.
Vorbau
Verbindungsteil zwischen Lenker und Gabelschaftrohr.
Zahnkranz
Bezeichnung für für das hintere Ritzelpaket.
Zentrieren
Dem Einspeichen folgender Vorgang, bei dem eine Felge durch entsprechendes Austarieren der einzelnen Speichen mittig zur Radflucht sowie zentrisch und schlagfrei ausgerichtet wird.
Zoll
Deutsche Bezeichnung für das engl. Längenmaß, das im Fahrradbereich noch weite Verbreitung hat.
1 Zoll = 25,4 mm